Blindenhilfe in NRW beantragen
Als blinder Mensch haben Sie in Nordrhein-Westfalen (NRW) Anspruch auf Blindenhilfe.
Sie müssen 60 Jahre oder älter sein.
Die Höhe der Blindenhilfe beträgt bis zu 407,28 Euro im Monat.
Diese Leistung ist abhängig von der Höhe Ihres Einkommens und Vermögens.
Anrechnungen auf die Blindenhilfe:
Wenn Sie in einer stationären oder ähnlichen Einrichtung oder in einem Pflegeheim leben und die Kosten ganz oder teilweise aus öffentlichen Mitteln übernommen werden, kann Ihr Blindenhilfe unter bestimmten Voraussetzungen gekürzt werden.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Blindenhilfe auch durch den örtlichen Träger bewilligt werden.
Wenn Sie Leistungen von der Pflegekasse, der privaten Pflegeversicherung oder der Beihilfe erhalten, kann dies zu einer Änderung der Höhe Ihrer bewilligten Blindenhilfe führen.
Voraussetzungen
- Sie gelten als blind, wenn Ihr besseres Auge nicht mehr als 2% Sehkraft hat oder eine gleichwertige Einschränkung aufweist.
- Sie wohnen in Nordrhein-Westfalen.
- Sie haben einen durch Ihre Erblindung entstandenen Mehraufwand.
Rechtsbehelfe
- Widerspruch
- sozialgerichtliche Klage
Erforderliche Unterlagen
- Persönliche Daten mit Ergänzung entsprechender Nachweise nach Aufforderung (in der Regel Personalausweis oder Pass oder Aufenthaltstitel).
- Nachweis über die Erblindung (mindestens ein Nachweis erforderlich):
o Fachärztliche Bescheinigung über die Erblindung
o Bescheid zum Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „Bl“ (blind)
- Nachweise zu Ihrem aktuellen Einkommen und Vermögen
- Bei Unterstützung durch Dritte: Vollmacht (wenn Sie dritte Personen um Hilfe beim Antrag bitten)
- Bei Betreuung: Betreuungsurkunde (wenn Sie einen rechtlich bestellten Betreuer haben)
- Bei Angabe eines fremden Kontos: Fremdkontenerklärung
- Bei Ansprüchen gegenüber Dritten: Nachweis über die Ansprüche
- Bei Inanspruchnahme oder Beantragung von Leistungen auf Basis anderer Rechtsgrundlagen: Nachweise über die Leistungen
- Bei Vorliegen eines Pflegegrades: Bewilligungsbescheid der Pflegekasse, Beihilfe- /Fürsorgestelle des Sozialamtes
Verfahrensablauf
Sie können Blindenhilfe bei Ihrem zuständigen Landschaftsverband (Landschaftsverband Rheinland, LVR oder Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL) beantragen.
Sie können den Antrag auf Blindenhilfe auch bei Ihrer Gemeindeverwaltung, Stadtverwaltung oder Kreisverwaltung einreichen.
Sie erhalten eine Eingangsbestätigung vom Landschaftsverband.
Sie werden bei Bedarf aufgefordert, Unterlagen nachzureichen.
Sie erhalten eine Entscheidung über Ihren Anspruch auf Blindenhilfe.
Sie müssen dem Landschaftsverband Änderungen Ihrer persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse immer zeitnah mitteilen.
Fristen
- Sie erhalten die Blindenhilfe ab dem Zeitpunkt, an dem Sie gegenüber dem zuständigen Landschaftsverband klar erkennbar geäußert haben, dass Sie Blindenhilfe haben wollen.
- Die Blindenhilfe ist eine Sozialhilfeleistung, die monatlich gewährt wird. Wenn sich Ihr Einkommen und Vermögen ändert, müssen Sie das dem zuständigen Landschaftsverband mitteilen.
Bearbeitungsdauer
Wenn Sie alle benötigten Unterlagen eingereicht haben, erhalten Sie eine Entscheidung nach der Prüfung.
Kosten
- Keine Antragsgebühren
- Auslagen für ärztliche Nachweise sind durch Sie zu tragen
Zahlungsarten
entfällt
Online-Identifizierung
Mit der BundID haben Sie verschiedene Optionen Ihre Identität nachzuweisen. Ein BundID-Konto bietet Ihnen zusätzliche Vorteile, nachdem Sie das Formular an den LVR gesendet haben.
Weiterführende Informationen
Informationen zu Blindengeld und Blindenhilfe beim Landschaftsverband Rheinland (LVR)
Informationen zu Blindengeld und Blindenhilfe beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen e.V.
Hinweise
Das Blindengeld ist in NRW eine vorrangige Leistung. Blindenhilfe kann in NRW in der Regel nur als Ergänzungsleistung ab dem 60. Lebensjahr beantragt werden.
Hier gelangen Sie zum Online-Antrag auf Leistungen der Sozialhilfe